Zum Tod von Klaus Wolfermann – Olympiasieger 1972 und DOG Beiratsmitglied
Die DOG Stadtgruppe München trauert um ihr Beiratsmitglied Klaus Wolfermann, der besonders den DOG-Schülerwettbewerb unterstützt hat. Der Leichtathlet, geboren in Altdorf bei Nürnberg, verstarb in der Nacht zum 17. Dezember 2024 im Alter von 78 Jahren.
Der legendäre Sieg bei den Olympischen Spielen 1972 in München machte Wolfermann zu einer Ikone des Sports. An jenem denkwürdigen 3. September 1972 gelang ihm im fünften Anlauf ein Wurf von 90,48 Metern, mit dem er seinen größten Konkurrenten, Janis Lusis aus der Sowjetunion, um gerade einmal zwei Zentimeter übertraf. Dieser Wurf elektrisierte die Zuschauer im Münchner Olympiastadion und machte Wolfermann über Nacht zu einer Berühmtheit.
Als Mitglied im Beirat der Deutschen Olympischen Gesellschaft Stadtgruppe München, Vorsitzender des FC Olympia, Sonderbotschafter für Special Olympics und in der Initiative der Aktion „Sportler für Organspende“ engagierte Wolfermann sich auch vielfältig sozial und für Werte im Sport.
Ein beeindruckendes Sportlerleben
In der Leichtathletik war er zunächst als Mehrkämpfer aktiv, bevor er sich nur noch dem Speerwurf widmete, und zwar beim Werksverein SV Siemens Nürnberg. Hier absolvierte er gleichzeitig eine Lehre als Werkzeugmacher.
Ab 1965 ließ sich Wolfermann an der Bayerischen Sportakademie in München-Grünwald zum Sportlehrer ausbilden. Zu dieser Zeit war der langjährige Heidelberger Sportwissenschaftler und Speerwerfer Prof. Dr. Hermann Rieder (1928-2009) sein Trainer.
In den Jahren 1966 und 1976 startete Wolfermann für den TSV 1860 München, danach für den SV Gendorf im Landkreis Altötting, wo er gleich nach dem Studium eine Anstellung als Sportlehrer erhielt.
Mit seiner persönlichen Bestleistung im Speerwurf von 94,08m erzielte er am 5. Mai 1973 in Leverkusen einen Weltrekord, der fast vier Jahre Bestand hatte. In den Jahren 1972 und 1973 wurde er zum „Sportler des Jahres“ gekürt.
Trotz seiner Erfolge musste Wolfermann auch Rückschläge verkraften. Eine Armverletzung verhinderte seine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1976 in Montreal. Er beschrieb diese Erfahrung später als eine seiner traurigsten Stunden, als er den Speerwurf-Wettbewerb nur im Fernsehen verfolgen konnte.
R.I.P. Klaus Wolfermann